Achtung, Kontrolle! Mit dem Wohnmobil unterwegs? Diese Camping-Regeln sind zu beachten

Mit dem Wohnmobil unterwegs zu sein, bedeutet eine fast unendliche Freiheit zu genießen? Warum nur fast unendlich? Auch für Camper gibt es ungeschriebene und geschriebene Regeln, an die ihr euch halten solltet. In unserem Camping-Knigge erklären wir euch die wichtigsten Vorschriften und Konventionen.

Warum sind Camping-Regeln wichtig?

Beim Campingurlaub solltet ihr vor allem eines bedenken: immer respektvoll mit Mitcampern und der Natur umgehen. Gegenseitiges Rücksichtnehmen ist oft ausschlaggebend für einen entspannten Urlaub. Natürlich gibt es aber auch feste Vorschriften, die dem Schutz von Mensch und Umwelt dienen. Ob nun festgeschriebenes Gesetz oder empfohlene Verhaltensregeln, ihr solltet euch für ein respektvolles Miteinander am besten an die Regeln halten.

Wildcampen, Parken und Tempolimit mit dem Wohnmobil – an diese Gesetze müsst ihr euch halten

Bevor wir zu den Benimmregeln beim Campen kommen, gibt es einige Dinge zu beachten, die nicht verhandelbar sind, da sie vom Gesetzgeber so vorgeschrieben sind. Dazu gehören zum einen die Regeln zum Wildcampen. Diesem spannenden Thema haben wir einen eigenen Beitrag gewidmet. Schaut gerne mal hier vorbei.

Beim Parken des Wohnmobils gibt es auch einige Dinge, die zu beachten sind. Zwar darf man den Wagen überall dort abstellen, wo es nicht durch ein Schild explizit untersagt ist, allerdings muss das Fahrzeug so abgestellt werden, dass es andere Verkehrsteilnehmer nicht behindert oder gefährdet. Also Achtung beim Abstellen am Straßenrand. Auf Gelände in Privatbesitz darf nur mit Genehmigung des Besitzers geparkt werden. Das Fahrzeug im Naturschutzgebiet abzustellen, ist grundsätzlich untersagt. Parken auf dem Gehweg ist nur Wohnmobilen mit einem Maximalgewicht von 2,8 Tonnen gestattet.

Beim Thema Tempolimit kommt es auf das Gewicht eures Wohnmobils an. Bei Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen gibt es kein Tempolimit. Wohnmobile von einem Gewicht zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen dürfen außerorts maximal 80 km/h fahren, auf Autobahnen hingegen 100 km/h. Achtung, wenn ihr ins Ausland fahrt, gelten oft andere Regeln. Informiert euch also vorher über die Verkehrsregeln des jeweiligen Landes.

Die (meistens) ungeschriebenen Gesetze auf Campingplätzen

Die Regeln auf Campingplätzen sind nicht vom Gesetzgeber festgelegt, sondern vom jeweiligen Campingplatzbetreiber. Um nicht wegen schlechten Verhaltens vom Platz verwiesen zu werden, solltet ihr euch an diese Regeln halten.

• Ruhezeiten beachten: Wann genau Ruhezeiten herrschen, ist meistens in der Hausordnung des Campingplatzbetreibers festgehalten. Typischerweise gilt auf den meisten Plätzen eine Nachtruhe ab 22 Uhr. Dann solltet ihr im besten Fall keine ausgelassenen Partys mehr feiern, die eure Nachbarn in ihrer Idylle und ihrem Schlaf stören könnten.

• Privatsphäre respektieren: Einfach mal unangekündigt ins Wohnmobil des Nachbarn gehen? Das solltet ihr euch besser zweimal überlegen. Fragt im Zweifel lieber nach, ob eure Nachbarn gerne Gesellschaft oder lieber ihre Ruhe hätten. Ein bekannter Anfängerfehler ist nicht die gleiche Parkrichtung wie der Nachbar zu wählen und so quasi Tür an Tür zu stehen.

• Müll entsorgen und Ordnung halten: Mülltrennung ist auf vielen Campingplätzen in der Hausordnung festgeschrieben. Lasst also euren Müll nicht einfach herumliegen, sondern entsorgt ihn in den entsprechenden Abfallcontainern. Um keine wilden Tiere anzulocken, solltet ihr Lebensmittel nicht über Nacht offen liegen lassen.

• Sanitäranlagen nicht verschmutzt hinterlassen: Egal, ob Duschen, Toiletten oder Abwaschbecken. Ihr solltet alles so hinterlassen, wie ihr es auch gerne vorfinden würdet.

• Rücksicht nehmen: Auf dem Campingplatz gelten die gleichen Regeln für das zwischenmenschliche Verhalten, wie in allen anderen Lebensbereichen auch. Nehmt Rücksicht aufeinander, so kommt es auch nicht zum Ärger mit den Nachbarn.

• Sonderregeln für Hunde beachten: Auf einigen Campingplätzen sind Hunde verboten, auf anderen herrscht eine strikte Leinenpflicht. Informiert euch vorher über die Regeln vor Ort.

Etikette und Regeln für den Aufenthalt in der Natur

Nochmal als kleiner Reminder vorneweg: Freistehen und Wildcampen ist meistens nicht erlaubt. Wenn ihr auf speziell dafür vorgesehenen Naturstellplätzen oder Privatgrundstücken parkt, solltet ihr euch unbedingt an die Etikette halten. Im schlimmsten Fall seid ihr sonst der letzte Camper gewesen, der an diesem Ort übernachten durfte.

Die allerwichtigste Regel vorneweg: respektiert unbedingt die Natur. Dazu gehört, dass ihr nicht einfach den Boden umgrabt, um einen angenehmeren Stellplatz zu haben. Auch das Absägen von Bäumen, um ein Lagerfeuer zu machen, gehört sich nicht. Generell solltet ihr beim Feuermachen aufpassen. Offenes Feuer ist aufgrund von Waldbrandgefahr in vielen Regionen strengstens untersagt.

Euren Müll einfach liegenzulassen, ist ein absolutes No-Go. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist aber immer noch nicht bei allen angekommen. Übrigens ist es zwar nicht schön, aber solltet ihr Müll eines Vorgängers finden, könnt ihr diesen der Natur zur Liebe mitentsorgen. Lasst auch bitte euer Abwasser nicht einfach so ablaufen. Orientiert euch dafür an Orten, die weder Mensch noch Natur gefährden, beispielsweise an Abwasserkanälen. Chemie-Toiletten dürfen nur an entsprechenden Entsorgungsstationen entleert werden.

Für eure eigene Sicherheit – auf diese Dinge solltet ihr achten

Im Wohnmobil zu verreisen, kann unter Umständen auch gefährlich werden. Wenn ihr euch an diese Regeln haltet, könnt ihr diese Gefahren jedoch vermeiden.

• Sucht euch bei Tageslicht einen Stellplatz: Wer bei Dunkelheit auf seinem Stell- oder Campingplatz ankommt, kann unter Umständen gewisse Gefahren nicht so gut einschätzen, wie bei Tageslicht. So könntet ihr möglicherweise die richtige Zufahrt nicht finden oder Probleme bei der Einschätzung des Untergrunds bekommen.

• Parkt nicht zu nah am Strand und Vorsicht bei Flut: Gerade beim Wechsel der Gezeiten kann es schonmal gefährlich werden, wenn ihr die Kraft der Flut unterschätzt. Haltet also sicherheitshalber immer etwas zu viel Abstand zum Strand, als zu wenig. Auch an Stränden ohne Ebbe und Flut solltet ihr diesen Sicherheitsabstand einhalten. Nicht selten kommt es vor, dass Wohnmobile mit den Vorderrädern im Sand stecken bleiben und mit großem Aufwand wieder herausgezogen werden müssen.

• Übernachtet nicht auf Autobahnraststätten: Auf den Raststätten herrscht oft ein munteres Treiben und selbst nachts noch ein ständiges Kommen und Gehen. Gute Bedingungen für Langfinger. Lasst eurer Wohnmobil also auf Raststätten nicht aus den Augen und vermeidet – wenn ihr könnt – eine Übernachtung auf diesen Plätzen. Die Erfahrung zeigt, dass hier tatsächlich die meisten Diebe unterwegs sind. Wir empfehlen euch, lieber die Autobahn zu verlassen und einen ruhigen Parkplatz etwas abseits zu finden. Auch wenn ihr dort alleine seid, ist es deutlich sicherer, als an der Autobahn.

• Fotografiert zur Sicherheit eure Pässe und Dokumente: Wir wollen euch an dieser Stelle auf keinen Fall Angst machen und euch die Vorfreude auf euren nächsten Urlaub nehmen. Diebstähle (außerhalb der Hotspots an Raststätten) kommen wirklich nur sehr selten vor, trotzdem ist Vorsicht hier besser als Nachsicht. Fotografiert also am besten eure wichtigen Dokumente, um sie im Worst Case noch digital zur Verfügung zu haben. Und tragt an öffentlichen Orten eure Wertgegenstände am besten nicht zur Schau. Ihr wollt das Glück schließlich nicht herausfordern.

• Während der Fahrt nicht kochen oder im Wohnmobil herumlaufen: Auch das sollte eigentlich selbstverständlich sein, da es nicht nur hohe Geldbußen mit sich bringt, sondern auch sehr gefährlich sein kann. Ihr solltet während der Fahrt immer angeschnallt auf euren Plätzen sitzen bleiben. Solltet ihr im Stau feststecken, könnt ihr natürlich kurz aufstehen. Sobald das Fahrzeug sich aber in Bewegung setzt, solltet ihr auch wieder auf euren Plätzen sitzen. Übrigens bringt es zusätzliche Gefahr mit sich, während der Fahrt zu kochen. Heißes Öl könnte verspritzt werden, Teller oder Pfannen können durch das Wohnmobil geschleudert werden.

Bei allen Ver- und Geboten gilt vor allem eines: Seid immer mit eurem gesunden Menschenverstand dabei, zeigt etwas Vorsicht und Rücksicht. Dann steht einem traumhaften Wohnmobil-Urlaub nichts mehr im Weg. Jetzt bequem ein voll ausgestattetes Wohnmobil mieten und die Reise genießen.